Wenn es ein Land gibt, das Spiritualität, Natur und kulturellen Reichtum in einzigartiger Weise vereint, dann ist es Bhutan. Eingebettet zwischen Indien und Tibet, entlang der Südflanke des Himalayas, liegt dieses abgeschottete Königreich, das fernab der großen Touristenströme seine ganz eigene Magie bewahrt hat. Hier ist Glück Staatsziel, die Natur heilig und der Glaube allgegenwärtig. Auf einer Reise durch Bhutan begegnet man nicht nur spektakulären Landschaften, sondern auch einem Volk, das in Harmonie mit seinen Traditionen und der Umwelt lebt.

Paro – Das Tor zum Himmel

Die Reise beginnt in Paro – einem malerischen Tal auf 2.200 Metern Höhe, etwa eine Stunde von der Hauptstadt Thimphu entfernt. Umgeben von sanften Hügeln und schneebedeckten Bergen, ist Paro nicht nur für seinen internationalen Flughafen bekannt, sondern auch für seine bedeutenden Klöster und Dzongs, die wie steinerne Zeugen der Geschichte über das Tal wachen.

Ein absolutes Highlight ist das Taktshang-Kloster – besser bekannt als „Tigernest“. Wie ein Adlerhorst klebt es in 3.120 Metern Höhe an einer steilen Felswand. Der Weg dorthin zählt zu den eindrucksvollsten Wanderungen Bhutans. Nach mehreren Stunden Aufstieg offenbart sich dem Besucher ein spiritueller Ort voller Stille und Mystik. Der Legende nach meditierte hier Guru Padmasambhava – der Begründer des tantrischen Buddhismus – über drei Jahre hinweg. Die Energie dieses Ortes ist spürbar und macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Thimphu – Hauptstadt ohne Ampeln

Thimphu ist die einzige Hauptstadt der Welt ohne Ampeln – ein Verkehrspolizist regelt den Straßenverkehr mit gelassener Eleganz. Auf rund 2.300 Metern gelegen, verbindet die Stadt auf faszinierende Weise Tradition und Moderne. Hier befinden sich Ministerien und Klöster oft Tür an Tür.

Ein Blickfang ist der riesige Buddha Dordenma, der über dem Tal thront. Die über 50 Meter hohe Statue besteht aus Bronze, ist vergoldet und beherbergt im Inneren über 100.000 kleinere Buddhastatuen. Sie gilt als Symbol für Frieden, Mitgefühl und spirituelle Erleuchtung – Werte, die tief im bhutanischen Alltag verankert sind.

Gangtey – Wo die Kraniche tanzen

Die Fahrt nach Gangtey führt über den Dochula-Pass auf 3.116 Metern – ein Ort, an dem sich Himmel und Erde fast berühren. 108 schneeweiße Chorten zieren den Pass, umgeben von bunten Gebetsfahnen, die im Wind Gebete gen Himmel tragen. An klaren Tagen reicht der Blick bis zu den eisbedeckten Gipfeln des östlichen Himalayas.

Im Phobjikha-Tal, am Rand der Schwarzen Berge, liegt das Dorf Gangtey – bekannt für seine ländliche Idylle und als Heimat der seltenen Schwarzhalskraniche. Jeden Winter kehren die heiligen Vögel aus Tibet zurück, kreisen drei Mal um das Gangteng-Kloster und kündigen so ihre Ankunft an. Für die Menschen hier sind die Kraniche nicht nur Tiere, sondern spirituelle Boten – besungen in Liedern, verehrt in Mythen.

Bumthang – Das spirituelle Herz Bhutans

Bumthang, das „Land der vier Täler“, gilt als spirituelles Zentrum des Landes. Sanfte Hänge, klare Gebirgsbäche und weite Wiesen machen die Region zu einem idealen Wandergebiet – mit vielen Gelegenheiten, in kleinen Dörfern einzukehren und dem Alltag der Menschen zu begegnen.

Zahlreiche der bedeutendsten Klöster Bhutans befinden sich hier, und die Region ist tief durchdrungen vom lebendigen Buddhismus. Feste und Rituale bestimmen das soziale Leben und lassen Besucher teilhaben an einer jahrhundertealten Tradition.

Ein besonderer kultureller Farbtupfer: In den 1960er Jahren ließ sich der Schweizer Entwicklungshelfer Fritz Maurer hier nieder. In seiner Käserei produziert er noch heute typischen Schweizer Käse, während im ersten Gästehaus der Region neben bhutanischen Gerichten auch Fondue, Rösti und Red Panda Weißbier serviert werden – ein unerwartetes Stück Heimat inmitten des Himalayas.

Punakha – Wo Flüsse und Geschichte sich begegnen

Punakha, einst Hauptstadt des Königreichs, liegt auf niedrigerer Höhe und ist von üppigem Grün umgeben. Ein Highlight ist die spektakuläre Hängebrücke über den Po Chhu – die längste ihrer Art in Bhutan. Früher diente sie den Mönchen, heute ist sie ein beliebtes Fotomotiv und verbindet Tradition mit Abenteuer.

Der Punakha Dzong, erbaut 1637, ist einer der schönsten und eindrucksvollsten Klosterburgen Bhutans. Weiß getünchte Mauern, kunstvoll geschnitzte Holzfenster und die Lage am Zusammenfluss zweier Flüsse verleihen ihm eine fast märchenhafte Ausstrahlung. Er wurde mehrfach restauriert – zuletzt anlässlich der Krönung des neuen Königs 2008 – und ist heute ein Symbol für die Kontinuität bhutanischer Kultur.

Fazit: Bhutan – Wo Glück regiert

Bhutan ist mehr als nur ein Reiseziel – es ist ein Gefühl. Ein Land von der Größe der Schweiz, mit nur etwa 700.000 Einwohnern und einer beeindruckenden Waldfläche von 72 Prozent. Es ist das einzige Land der Welt mit negativem CO₂-Ausstoß – ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Und während die Welt nach Wohlstand strebt, setzt Bhutan auf das Bruttonationalglück.

Gebetsfahnen flattern über grünen Tälern, Mönche drehen still ihre Gebetsmühlen, und die Menschen tragen mit Stolz ihre traditionellen Gewänder: Gho und Kira. Wer nach Bhutan reist, entdeckt nicht nur ein spektakuläres Natur- und Kulturerbe, sondern auch einen Weg zu innerer Ruhe, Achtsamkeit und Lebensfreude.

Plane deine nächste Reise und entdecke ein Land, in dem Glück regiert und Spiritualität lebendig ist. Bhutan heißt dich mit offenen Herzen willkommen!

Klaus Herburger

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Geschäftsführer Geschäftsleitung

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